Am nächsten Morgen klingelte unser Wecker 7 uhr. Inzwischen sind wir das
ja fast gewohnt, dieses viel zu frühe aufstehen am Wochenende. Aber wer
etwas sehen will, kann schließlich nicht den halben Tag verschlafen.
Wir hatten uns am Tag zuvor extra die passende Bus und Bahnverbindung
herausgesucht. Mit dem ersten Train ging auch alles glatt, wir mussten
aber gleich in Brisbane noch einmal umsteigen. Dort auf dem Bahnstieg
angekommen ertönte eine Durchsage, wie immer haben wir nur die Hälfte
davon verstanden, aber es klang so als sollten wir von Plattform 9 zu
Plattform 10 wechseln und da sich die Menschenmenge auch dort hin begab,
taten wir das gleiche. Was sich später als Fehler herausstellen sollte.
Denn die Leute wollten offensichtlich alle nicht nach Noosa und so
sahen wir unseren Zug auf Plattform 9 an uns vorbei fahren. Das beginnt
ja schonmal Super. Der nächste Zug fuhr erst wieder in 30 Minuten und
mit dem mussten wir noch einmal zusätzlich umsteigen. Dafür gönnten wir
uns erstmal ein zweites Frühstück am Bahnhof. Zufälligerweise wies uns
dann ein Schaffner auch noch daraufhin, dass an diesem Wochenende der
Train garnicht fährt nach Noosa, sondern Busse als Schienenersatzverkehr
eingesetzt werden. Schon die zweite super Nachricht an diesem Morgen.
Die Busse brauchen natürlich viel länger und waren dazu auch noch sehr
unbequem. Wir waren froh als wir nach 1 1/2 stunden den ersten Stop
erreicht hatten, die Euphorie wurde allerdings ein wenig von dem warten
auf den nächsten Bus gedämpft. Nach wieder mal 45 Minuten ging es dann
auch schon weiter. Und wieder saßen wir 1 Stunde im Bus und durften
anschließend auf den letzten Bus unserer Tour warten. Wo schon die
nächste Überraschung auf uns wartete. Das System des Bahnnetzes ist ein
Touch on/ Touch off System, man hat seine sogenannte Go Card und muss
diese vor und nach jeder Fahrt an die vorgesehenen Automaten touchen. Da
es aber in den Ersatzbussen diese nicht gab haben wir daran natürlich
nicht gedacht. Das Problem war dann, dass Geld von unserer Karte
abgezogen wurde obwohl wir den Trip kostenlos gehabt hätten. So war
nicht mehr genug Guthaben auf den Karten. Nach einer kleinen Diskussion
mit dem Busfahrer, der unser Problem nicht so wirklich verstehen wollte,
kamen wir dann so in den Bus. Nach einer gefühlten Ewigkeit und 6 1/2
Stunden (im Normalfall: 3:45)sind nun auch wirklich eine ganze Weile kamen wir schließlich in
Noosa an.
Und unserer "Glückssträhne" setzte sich prompt fort, denn
Noosa begrüßte uns mit Regenschauern. Wir hatten das YHA Holse Lodge
Hostel gebucht. Es war 2 Minuten von der Busstation entfernt, was bei
diesem Wetter und unseren Rucksäcken perfekt war. (als wir am Morgen das
Haus verließen, lachte sich Richard tot, dass wir unsere großen
Rucksäcke mitnehmen, aber im Endeffekt sollte sich herausstellen, dass
wir für jedes Wetter Sachen brauchten und auch dabei hatten :) ) Das
Hostel war wirklich schön und nur 5 Minuten zur Stadt und praktisch fast
im Regenwald. Nachdem wir ins Hostel eingecheckt hatten, ließen wir
uns von dem Wetter nichts anhaben und erkundeten die Stadt und den
Strand. An diesem Tag waren wir heilfroh unsere Regenjacken dabei zu
haben. Noosa beeindruckte uns auch schon bei diesem Wetter (bei
herrlichem Sonnenschein aber noch tausend mal mehr!). Durch unsere
Zimmernachbarin knüpften wir gleich Kontakte zu anderen Leuten aus dem
Hostel und verbrachten mit diesen den Abend, später sind wir noch in
einen Club feiern gegangen. Am nächsten Tag hatten wir vor, den
Nationalpark zu erkunden. Wir sind an dem Tag sicher so 9 km gelaufen
aber es hat sich wirklich gelohnt. Die Highlights waren Delfine im Meer
und unsere ersten Koalas in den Bäumen. Das Wetter war leider immer noch
ein wenig regnerisch aber wir machten das beste draus. Abends saßen wir
noch lange im Hostel mit einigen Leuten zusammen. Am nächsten Morgen
begrüßte uns endlich die Sonne in Noosa. Das hieß für uns Bikini an und
nichts wie raus an Strand. Und tatsächlich bei Sonnenschein ist Noosa
großartig. Wir entspannten eine Weile am Strand und schauten den
unzähligen Sufern zu. Bei dem schönen Wetter zog es uns dann auch
nocheinmal in den Regenwald. Als wir wieder nach Hause fuhren kehre in
Noosa übrigens der Regen zurück, das war gutes Timing :) Trotz des
Wetters, was durchaus hätte besser sein können, hat uns Noosa
beeindruckt und fasziniert. Und unsere ersten Delfine und Koalas in
Australien werden wir wohl auch nicht so schnell vergessen...
xoxo Lisa und Resi
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