Die Vorurteile des
kaffeekochenden Praktikanten kannten wir schon vorher, doch unser Aufgabensprektrum geht noch ein wenig darüber hinaus...
Ja, das Praktikantendasein im Careers & Emplyment hat wirkich gute Seiten, man führt Interviews, nimmt an Workshops teil, führt Probebewerbungsgespräche, kontrolliert Bewerbungsunterlage, man hat viel Kontakt zu Studenten und dabei bleibt dennoch immer noch viel Zeit füer andere Dinge, die Zeit vergeht einfach wie im Flug.
Doch manchmal gibts auch Tage an denen alles ein bisschen anders als erwartet läuft.
Nichts ahnend begann der gestrige Tag wie jeder andere. Noch
ein wenig verschlafen kamen wir, nachdem für uns wieder mal viel zu langen Fußmarsch,
im Büro des Career Services an. Nachdem
wir das Team begrüßten wartete schon Kathrina die Teamleiterin auf uns, um uns
mitzuteilen was für spannende Aufgaben heute auf uns warten. Sie verwies uns weiter an Steph. Steph ist im Career Service vor allem für Marketing und solche
neumodernen Sachen wir die Facebookseite etc. zuständig. Sie begrüßte uns mit den Worten: „ Today we need you muscles.“ Aha unsere Muskelkraft also, na da ist
sie ja Morgens 9 Uhr genau an der
richtigen Adresse bei uns. Wir erfuhren von ihr, dass wir bei der Volunteering
Week mithelfen sollen. In dieser Woche will der Career Service insbesondere
internationale Studenten dazu aufrufen extra work experience zu sammeln und
sich freiwillig zu engagieren. Ja schön, dachten wir uns und ließen uns darauf
ein- da uns auch nichts anderes übrig blieb als euphorisch der ganzen Sache zu
zustimmen. Kurz darauf befanden wir uns auch schon in den Lagerräumen des
Career Services. Dort waren unter anderem auch Zelte gelagert. Wobei das Wort
Zelt untertrieben ist, es waren übergroße Pavilione, die schon ohne sie
überhaupt anzuheben, schwer aussahen. Um uns selbst davon überzeugen zu können, war es unsere
Aufgabe dieses Zelt zu transportieren (da schloss sich auch der Kreis mit der
Muskelkraft allmählich). Ja da standen wir nun mit einem kleinen Wagen und
sollten dieses Teil vom Gardens Point Campus zum Kelvin Grove Campus
transportieren. Zuvor riet uns Steph aber noch es einmal aufzubauen, nur so zur
Probe, das später auch nichts schief geht. Wir versagten natürlich eher mehr
als weniger. Wie auch immer stolperten wir dann also mit dem Zelt über den
Campus. Bis zum Bus, wo schon die anderen auf uns warteten, die natürlich um
einiges schneller vorwärts kamen als wir mit unserem kleinen Handicap. Die
nächste Herausforderung wartete am Bus auf uns, wie bekommen wir dieses
mächtige Teil nur dort hinein? (wir hatten einen extra Bus für uns bestellt!),
mit dieser Aufgabe waren wir mal wieder auf uns gestellt, ja wen kümmerts auch
sonst noch. Der Busfahrer bemühte sich glücklicherweise auch noch ein wenig. Angekommen am Kelvin Grove Campus stießen wir
wieder mal ein wenig später zu der Gruppe. Um dort dann von Steph mitgeteilt zu
bekommen, dass wir den Pavilion eigentlich garnicht brauchen, weil der eh viel
zu schwer ist und das zu lange dauert den aufzubauen, wir nehmen stattdessen
einen anderen hier vom Campus, der schon bereit steht. Ahja, wir haben jetzt also
dieses tonnenschwere Zelt nicht etwa ewig versucht aufzubauen um es dann hier
her zu schleppen und dann festzustellen zu müssen, dass es nicht gebraucht wird
oder? Doch das hatten wir wohl. Ein paar Tische und Stühle wollten dann als nächstes
von uns getragen werden. Wie auch immer bauten wir dann unseren Stand auf und
bereiteten alles vor. Viel hatten wir nicht zu tun außer die Sonne zu genießen
und uns mit allen ein bisschen zu unterhalten. Wir hörten bei Gesprächen mit Studenten zu und gaben (teilweise sinnvolle) Ratschläge. Mit den Mitarbeitern
führten wir auch sehr interessante Gespräche. Aus dem Gespräch mit Steph
(die selbst an der QUT studiert hat und anschließend fast 2 Jahre durch die
Welt getourt ist) nehmen wir mit, man sollte viel mehr studieren und reisen und
viel weniger arbeiten im Leben!
Wie eigentlich fast jeden Tag gab es auch an diesem Tag ein
Barbecue auf dem Campus. Diesmal von den Schwimmern der QUT. Unserem knurrenden Magen tat der Grillgeruch
allerdings nicht ganz so gut. Nachdem wir zwar mit den Würstchen zur
Abwechslung nicht in Berührung gekommen
sind, sollte sich dies noch andersweitig aendern…
Steph kam mit den Jungs ein wenig ins Gespräch und wie der
Zufall es so wollte, hatten sie geplant Heute nocheinmal am Gardens Point
Campus zu grillen. Leider gab es aber ein Problem, denn der Großteil der Jungs
hatte Schwimmtraining um diese Zeit. Ja und welche Lösung bietet sich da wohl
an? Ja richtig, Lisa und Resi springen einfach ein. Ähm- …..Klar machen wir
doch gerne, wir sind ja schon fast geübt im grillen mittlerweile. Ja
Praktikanten sollen eben an der QUT einen vielseitigen Einblick bekommen. Wir
konnten es nicht ganz fassen, dass wir wieder mal zum Würstchen grillen abkommandiert
wurden. Die Jungs vom Schwimmerteam wohl auch nicht so ganz, wie sie uns mit
ihren unglaeubigen Blicken zeigten, ja zugegeben wir sehen wohl auf den ersten
Blick auch nicht ganz wie Grillmeister aus.
Nachdem wir wieder am Gardens Point Campus angekommen waren,
beschlossen wir uns erst einmal eine Pause zu gönnen und trafen uns mit Nele am
South Bank Beach. Anschliessend war auch nicht mehr viel zu tun im Careers
& Employment. Stattdessen führten wir noch einige Gespräche mit den
Mitarbeitern. In diesen geht es aber zu 90 % immer eher um unsere Pläne fürs
Wochenende oder für die kommende Zeit hier in Australien. Aber damit ist nicht
genug. So zeigte uns Jimmi (der ursprünglich aus Kanada und erst seit 1 Woche
im Career Service arbeitet und sich mit uns ein Büro teilt) seine Facebookbilder
von seinen Australientouren und gab uns hilfreiche Tipps was wir unbedingt noch
sehen müssen und wohin wir reisen sollen. Kurz darauf steckte und auch Alison
einen Zettel mit einem Link zu. Wir können uns auf der Internetseite über
Brisbane und Umgebung informieren. In dieser Art und Weise führen wir
eigentlich mindestens 2 Gespräche am Tag. Es ist ja wirklich ganz süss von
ihnen, dass sie so umsorgt sind aber langsam haben wir schon ein dutzend
Telefonnummern, Visitenkarten, Websites etc. und blicken garnicht mehr durch
womit wir anfangen sollen…
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| BBQ at QUT |
Zurück zum Praktikantendasein. Nachdem wir heute im Career
Service ankamen, wartete schon wieder unser geliebter Pavilion darauf von uns getragen
zu werden. Zudem kamen noch ein paar Tische, die wir quer über den Campus
schleppten. Und dann war da noch der Barbecue Stand. Handschuhe angezogen und
dann ging es 10 Uhr auch schon los mit dem Würste grillen. Wir hatten zunächst noch Unterstützung von 2
Kerlen, die den Grill erstmal in Gang brachten. Das lief aber nicht ganz so
reibungslos. Zwischendurch gab es öfter mal Stichflammen und Unmengen Rauch. Es
war nicht so die beste Arbeitsatmosphäre, neben einem qualmenden Grill zu
stehen in der sonnigen Hitze, wie ihr euch vorstellen könnt. Der meist gesprochene
Satz an dem heutigen Tag war wohl auch „Hey how are you. Do like a sausage? And
do you like Onion?“ Ja den wiederholten wir wohl so an die 200 Mal heute. Nach
3 ½ Stunden waren - zum Glück - die Würstchen alle und
das Grillszenario beendet. Selbst riechend wie ein Grillwürstchen und von oben
bis unten mit Ketchup, Öl und sonstigen Sachen beschmiert ging es dann anschließend
auch noch zu einem Workshop.
Bei dem wir zur Abwechslung mal nur zuhören
konnten und nichts tun mussten. Eine Pause danach hatten wir uns wirklich
redlich verdient und diese gönnten wir uns auch ausgiebig. Wahrscheinlich gehört das auch zur australischen Kultur. Wir wissen eigentlich nie, welche spannenden Aufgaben als nächstes auf uns zu kommen. Vielleicht sollten wir unser Studium abbrechen und Geld als Grillmeister verdienen - geübt sind wir darin ja schon ;) Letztlich könnte man sich weit schlimmere Arbeitstage vorstellen, nur an die Spontanität der Australier müssen wir uns erst einmal gewöhnen.
Für diesen Tag belohnten wir uns übrigens wenig später
gleich in der Stadt. Auf dem Wochenmarkt gönnten wir uns leckere Süßspeisen und
die Kleidungsgeschäfte liessen uns auch mal wieder nicht in Frieden. Und so
wanderten mal wieder 2 neue Kleider in unsere Einkaufstüten.
Fazit: Wer hier Praktikant sein will, muss sehr flexibel sein. (ihr werdet unsere Oberarme und Waden wohl nicht wieder erkennen, wenn wir zurück kommen bei soviel körperlichen Tätigkeiten. Wir ähneln jetzt schon Bodybuildern)
Wie wir die Abende außerhalb des Praktikantendaseins
ausklingen lassen, könnt ihr im nächsten Abschnitt lesen…
Geschichten über die
australischen Feierkultur
Nachdem der gestrige Tag ganz
schön anstrengend war, haben wir uns spontan dazu entschieden mit den
Mädels (Nele, Isabell, Jurinda, Julia, Julia, Christa- Bewohnerinnen aus
Rich`s Haus) zur Ladiesnight in die Down Under Bar zu gehen. Der Abend
begann mal wieder mit Mr. Goon (vom dem wir am Tag zuvor übrigens 2 4l
Kartons gekauft haben, da sie im Angebot waren, man kann ja nie genug
davon haben).
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| Mr. Goon |
Man konnte an diesem Abend nicht nur Mädels in heissen Kleidern bestaunen, nein auch einige Jungs hatten sich dem Motto angenommen und sich in Frauenkleider geworfen. Genialer Anblick. Das Erste was wir an diesem Abend in der DUB sahen, war ein völlig betrunkenes Mädel was für einen Kerl im Frauenkleid einen Lapdance vor allen vorführte. Das war ja schon einmal eine gelungene Begrüßung. Wir feierten anschließend, wie es sich nach der australischen Feierkultur gehört, wieder mal ausgiebig. Das Highlight dieses Abends war durchaus der Stripper, der aufgrund der Ladiesnight engagiert wurde. Es war schon beeindruckend ihm zu zuschauen. Ja beeindruckend ist das richtige Wort. So wurden - wohl die 3 betrunkensten Mädels aus dem Club - ausgewählt, um in den Genuss des Strippers zu kommen. Unser Beileid hatten sie direkt nach den ersten Sekunden! Man kann nicht genau sagen was es war, belustigend, abstossend, unglaublich oder peinlich. Womöglich aus allem eine Mischung. Wir haben uns auf jeden Fall sehr amüsiert. Man muss sich erst einmal an die Partys hier in Australien gewöhnen. Das fiel uns nicht ganz so schwer, dennoch ist es ein himmelweiter Unterschied zu Deutschland. Da kommt man sich als Deutscher underdressed, spießig und ziemlich langweilig vor. Doch wer sich da nicht anpasst, der hat verloren. Bereits im Reiseführer haben wir gelesen, dass die australischen Mädels "ihre langen glatt-rasierten Beine gern in kurzen Kleidern und Highheels präsentieren". ACH WAS. Darüber haben wir im Flugzeug noch gelacht. Aber dann kam konnten wir uns am ersten Abend selbst davon überzeugen. So viele attraktive, schlanke Mädels mit langen Beinen und kurzen Kleidern haben wir definitiv noch nie gesehen. Da bleibt garkeine Zeit auf die Australier zu achten, weil wir mehr Augen für die australischen Mädels haben (vielleicht auch ab und an ein wenig neidisch). Aber bekanntlich muss man sich ja anpassen zum überleben. Naja, die Beine haben wir zwar noch nicht, dafür schon mal die passenden Kleider. Diese werden wir in Deutschland wohl nicht so oft tragen, aber was solls. Die vielen Kleider mit so wenig Stoff, die es hier zu Lande gibt, bringen uns um den Verstand. Und wir dachten, die Lebensmittel treiben uns in den finanziellen Ruin. Falsch gedacht. Denn dann betraten wir die ersten Klamottenläden und der Shopping Exzess begann. Dies ist zwar erst 2 Mal passiert, wir haben allerdings auch erst 2 Mal Läden betreten (und sind noch nichtmal 3 Wochen hier). Wir sind gespannt, mit wie vielen neuen Errungenschaften wir nach Deutschland zurück kommen.
Den heutigen Abend liessen wir mit zwei Freundinnen (Nele und Isabell aus Deutschland) ein bisschen ruhier ausklingen - und zwar mit Bier und Bretzeln in einem deutsch-bayrischen Restaurant. Wir haben schon jetzt festgestellt, auch wenn wir kein Heimweh nach Deutschland haben, wir freuen uns schon jetzt wieder auf deutsche Leckereien! Und da kam dieser Genuss genau richtig. Mit Blick auf die Victoria Bridge und den Brisbane River liegt das Bavarian Restaurant perfekt und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Das Restaurant ähnelt einem Bierzelt mit Bierbänken und so haben wir uns fast wie auf dem Oktoberfest gefühlt, nur mit dem kleinen Unterschied, dass wir statt Dirndl Sommershorts anhatten. Die Menükarte des Restaurants reichte vom Schnitzel über Schweinshaxe bis hin zur Bratwurst mit Sauerkraut. Das wir uns das Essen dort kaun leisten konnten, müssen wir ja keinem verraten. Ein Schnitzel hat man ab süßen 28 AUS-$ bekommen. Danach richtete sich auch die Stammkundschaft, der man den Wohlstand schon ansah. An diesem Abend hat uns aber auch schon die Bretzel glücklich gemacht.
See you later - aligator
xoxo Lisa und Resi